Florian Angert ist ein deutscher Triathlet, geführt in der Bestenliste deutscher Triathleten auf der Ironman-Distanz. Mehrere Titel hat er sich bereits eingeheimst und ist aktuell bei der WM Hawaii am Start. Wir haben kurz vor seinem Wettkampf noch ein Interview mit ihm führen dürfen.

art´gerecht:
Florian, wir freuen uns sehr, Dich als Partner ein Stück weit auf Deinem Weg zu begleiten und dieses Mal führt er dich zur WM nach Hawaii. Du steckst mitten in den Vorbereitungen für die WM. Inwiefern unterscheidet sich Dein Trainingsalltag jetzt von Deinen Pausenzeiten? Hast Du eine bestimmte Tagesroutine?

Florian:
Im Tagesablauf ändert sich wenig, ich trainiere ja immer. Ein klassischer Tag hat 3 Einheiten bspw. 1 h laufen vor dem Frühstück, Frühstück, 2-3 h Radfahren mit Intervallen, Pause und was essen und dann 1:15-1:30 h ruhiges Schwimmen gegen Abend. Dann Abendessen, ggf. noch Physio, ansonsten Beine hochlegen.

art´gerecht:
Dass Du Dich in der Vorbereitung auf ein gewisses physisches Level hebst, steht außer Frage. Doch wie ist es mit der Psyche? Was brauchst Du, um den Druck und die bevorstehenden Aufgaben erfolgreich zu meistern?

Florian:
Ich bin am besten, wenn ich einfach mein Ding machen kann, eine gewisse Routine im Alltag habe ohne großen Stress. Da hilft das Umfeld natürlich viel mit, aber am wichtigsten ist es in den letzten 3-4 Wochen vor dem Rennen sich fast 100 % nur auf Training und Regeneration zu konzentrieren. Ich selbst mache mir am meisten Druck, aber kann am besten damit umgehen, wenn ich selbst „in mir ruhe“, dann kommt erst gar kein Stress und zusätzlicher Druck auf.

art´gerecht:
Der kommende Wettbewerb hat es wie jeder Ironman in sich, doch diesmal kommen die tropischen Temperaturen noch hinzu. Wie bereitest Du Dein Herz-Kreislauf-System auf die Anstrengung und die schwierigen Bedingungen vor?

Florian:
Für Hawaii mache ich speziell Einheiten unter warmen Bedingungen. Jetzt hatten wir in dem Fall Glück, dass es verdammt warm war im Sommer in Deutschland, das war also schonmal perfekt. Sonst hätte ich mehr Indoor trainieren müssen, auf dem Laufband oder dem Rollentrainer. Dann viel ohne Ventilator, einfach, dass der Körper auf Temperatur kommt und sich auf Hitze und Schwitzen einstellen kann.

art´gerecht:
Inwiefern behältst Du den Überblick über Deinen Nährstoffhaushalt?

Florian:
Ich schaue immer, dass ich Einheiten schon während der Belastung ausreichend und gut verpflege, da ich sonst nie über längere Zeiten oder Trainingsphasen ausreichend Leistung bringen kann/könnte. Da spielt natürlich viel Erfahrung aus den letzten Jahren mit rein, aber ich arbeite mit Menschen zusammen, die sich auf dem Gebiet auskennen und bspw. meine Trainings- und Wettkampfernährung auf mich abstimmen. Das ist extrem wichtig, weil es die Qualität jeder einzelnen Einheit sicherstellt und natürlich Regeneration beschleunigt, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Nur so ist es mir möglich, über längere Zeiträume konstant und vor allem verletzungsfrei zu trainieren!

art´gerecht:
Nach harten Trainingseinheiten ist Regeneration alles. Gönnst Du Deinem Körper auch genug Erholung und was tust Du genau dafür?

Florian:
Das richtige Maß aus Be- und Entlastung ist das A und O und ist absolut unerlässlich. Jeder kann 4 Wochen sehr viel und sehr hart trainieren – aber wird vermutlich krank oder verletzt sein. Für mich geht es eher um Konstanz im Training, also Qualität statt Quantität. Ich ernähre mich insgesamt gesund, gerade in den intensiven Trainingsphasen, viel Gemüse, Obst, ich verzichte nicht auf Fleisch oder Fisch, aber esse es 1-2x pro Woche (und auch nur vom lokalen Metzger, da weiß ich, was ich dran habe). Zur Unterstützung der Regeneration trinke ich gerade nach sehr intensiven Einheiten Recovery Shakes und A’MIN von art’gerecht – wichtig, nur als Ergänzung zum normalen Essen, nie als Ersatz! Bei 3 (selten auch mal 4) Einheiten am Tag ist die Pause zwischen den Einheiten auch mal kurz, sodass keine richtige Zeit für eine volle Mahlzeit bleibt, da kombiniere ich dann Shake + eine kleine Mahlzeit.

art´gerecht:
Du betonst die Wichtigkeit einer guten Ernährung in der Wettkampfvorbereitung, sowie im Training allgemein. Die gute Versorgung primär über Nahrung und die Ergänzung durch Supplements! Das gefällt uns, denn unser Ansatz ist es, zu einem Verständnis von einem gesundheitsfördernden Lifestyle beizutragen und ergänzende bedarfsgerechte Lösungen und Unterstützungen anzubieten. Was sollte man deiner Meinung nach im Triathlon stets im Auge behalten und gegebenenfalls regelmäßig überprüfen?

Florian:
Ich lasse meine Blutwerte 2x im Jahr checken, einmal rundum, alles über Kleines bzw. Großes Blutbild, Eisen, Vitamin D, Calcium, Kupfer, Zink, Omega 3 etc. Wenn ich ein Höhentrainingslager vorhabe, lasse ich nochmal extra den Eisenwert bestimmen, um da auf Nummer sicher zu gehen. Ich glaube, das kann man aber allgemein halten und nicht nur auf Triathlon beziehen. Ich glaube generell, egal welche Sportart man intensiv betreibt, sollten die Blutwerte regelmäßig überprüft werden, weil wir einfach einen höheren Bedarf an Eisen, Vitamin D etc. haben und es helfen kann, gesund zu bleiben. Da reichen meiner Erfahrung nach die klassischen Empfehlungen, die man nachlesen kann, nicht immer aus. Als „Normalo“ reicht vielleicht auch 1x im Jahr, die Werte zu checken, aber wichtig finde ich es trotzdem.

art´gerecht:
Wir sind neugierig. Es interessiert uns natürlich, welche Supplements von art´gerecht du gerne einnimmst und warum? Und welche dürfen mit auf deine Reise?

Florian:
Auf die Reise kommen immer IRON, PAKIA und O’SOLE mit! Häufig auch MUL’TI. A’MIN als Sticks natürlich auch. Zu Hause nutze ich zum Kochen das CO’CO und PHEN’OLIO, die Produkte, die ich auf Reisen nutze, nutze ich genauso zu Hause. Die Öle zum Kochen, weil die Qualität und der Geschmack überragend sind, IRON, Vitamin D sind für mich essentiell im Alltag, um gesund zu bleiben. A’MIN ist gerade im Sommer nach längeren Einheiten richtig gut, um sich direkt wieder zu versorgen und zu regenerieren.

art´gerecht:
Du überschreitest die Ziellinie in Kona. Jetzt erstmal zum Strand ein paar Cocktails schlürfen oder gilt bei Dir der Leitsatz „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen“?

Florian:
Nach dem Rennen ist immer vor dem Rennen. Aber nach großen Rennen, wie in dem Fall Hawaii, ist erstmal alles „egal“. Ich persönlich muss danach auch abschalten, einfach mal runterkommen und auch leben im Sinne von vermeintlich ungesundem Essen, was ich in den Wochen vor dem Rennen bewusst nicht esse. Aber ich weiß jetzt schon, dass das Essen am gleichen Abend nach dem Rennen und auch den Tag danach sehr salzig und fettig wird 😀 – bspw. Burger mit Pommes und Bier. Habe ich mir ehrlicherweise auch verdient – und nach 8 h Flüssignahrung in Form von Zucker ist die Lust nach salzigem Essen riesig.

art´gerecht:
Last but not least: Was würdest Du einem angehenden Triathleten raten?

Florian:
Habt Spaß! Sucht euch Freunde, Trainingskollegen, versteift euch nicht zu sehr auf einen Trainingsplan sondern macht das in erster Linie aus Freude am Sport! Ich habe genauso mit Triathlon angefangen und kenne inzwischen zu viele Leute, die zu fokussiert oder stur ihren Plan abarbeiten und das macht für mich häufig den Eindruck, dass es spaßbefreit ist – was ich null nachvollziehen kann, wenn man Triathlon als Hobby neben dem eigentlich Beruf macht! Und trotzdem: Ich selbst habe, obwohl Triathlon inzwischen mein Beruf ist, immer noch Spaß dran 😉

art´gerecht:
Vielen Dank für das tolle Interview! Wir drücken Dir alle Daumen und fiebern mit!

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